Das letzte Bier

Mein Grossvater hatte ein tolles Verhältnis mit uns Grosskindern. Er hat viel mit uns unternommen und hatte immer Zeit für uns. Im hohen Alter erkrankte er an Krebs. Er konnte es nicht verstehen. Er, der als Förster so gesund gelebt hatte. Nach einem längeren Spitalaufenthalt durfte er zum Sterben zu seiner Frau nach Hause. Er lag im Bett, als mein Bruder und ich ihn nochmals besuchten. Plötzlich sagte er zu uns: “Jungs, ich möchte nochmals aufstehen, helft mir bitte.“ Wir setzten uns an den Stubentisch. Er bestellte sich ein Bier – wir „spritzten“ es kräftig und steckten ein „Röhrli“ hinein. Teilweise mit Tränen in den Augen redeten wir über Gott und die Welt. Einige Tage später ist er gestorben.

  • Grossvater: 1926, Förster
  • Enkel: 1981, Informatiker
  • Jahr der Szene: 2009