Vater wäscht ab

Mein Vater liebt Spass, auch unkonventionellen. Heute gibt es nach dem Zmittag ein Dessert. Für uns Kinder eine zweischneidige Sache: Wir lieben zwar Dessert, aber dafür gibt es mehr abzuwaschen… Da nimmt mein Vater seinen Teller, schleckt ihn aus und legt ihn umgekehrt auf den Tisch: „So, der ist schon abgewaschen!“. Dieses Wohlwollen uns Kindern gegenüber hat mich geprägt. Dies trotz des frühen, krankheitsbedingten Todes meines Vaters, als ich etwa 12 Jahre alt war.

  • Tochter: 1947, Kindergärtnerin
  • Vater: 1913, Arzt
  • Jahr der Szene: 1955