Indianerbrot

Es ist dunkel und still in unserem Haus. Alle schlafen. Mein Vater kommt zu mir ins Zimmer und weckt mich. Eine verschwörerische Stimmung. Unser Morgenritual beginnt: Mein Vater nimmt die Handmühle in die Hand, dreht an der Kurbel und malt das Korn. Manchmal darf auch ich. Das Mehl mischen wir mit Wasser und formen daraus eine Kugel. In der Bratpfanne drücken wir den Teig flach. Da ist es, das Indianerbrot. Mit Butter und Honig. Unser Frühstück.

  • Sohn: 1977, Pfarrer
  • Vater: 1948, Musiker und Gymnasiallehrer
  • Jahr der Szene: 1990-1993