Das lange Echo des Alpstein-Jubels

In den Sommerferien nimmt mich mein Papi auf eine Klettertour mit. Nur zu zweit bezwingen wir den fünften Kreuzberg. In der Bergwelt blüht mein Vater auf. Er lässt seinen ureigenen Bergruf, ein kurzer Jubel-Jodel, von den Felswänden widerhallen. Und ich darf ihn von einer ganz anderen Seite erleben als im Alltag der Grossfamilie. Mein Vater erzählt Geschichten aus seiner Jugend und ich erfahre von seiner ersten Liebe auf der Meglisalp. Das Spüren seiner Sehnsüchte und das Erleben der Freiheitsgefühle, welche die Bergwelt in ihm freisetzen, stecken mich an und lassen mich spüren, dass ich aus dem gleichen Holz geschnitzt bin wie er. Das Echo seines Jubel-Jodels klingt bis heute in mir nach.

  • Sohn: 1971, Geschichten- und Melodienerfinder
  • Vater: 1935, Erforscher von politischen Ideen
  • Jahr der Szene: 1988