Wegen meiner schlechten Zähnen musste ich zum Zahnarzt. In der neuen Unabhängigkeit fehlte es damals in Mocambique an sehr vielem. Die Abläufe beim Zahnarzt waren nicht berechenbar. Selbst wenn eine Narkosespritze zur Verfügung stand, konnte es sein, dass man zwischen der Spritze und der Behandlung solange warten musste, dass die Spritze nicht mehr wirkte. Ich bat meinen Vater, er solle mich begleiten. Obwohl er es ausdrücklich kindisch fand, nahm er mich an der Hand und begleitete mich. Als er nicht in den Behandlungsraum mitkommen durfte, lief er so lange um das Gebäude, bis er mich hinter einem Fenster entdeckte – und ich ihn auch …
- Tochter: 1951, Sozialarbeiterin
- Vater: 1928, Kaufmännischer Angestellter
- Jahr der Szene: 1981