I ghören äs Glöggli

Diagnose Hirntumor. Plötzlich war mein Vater unheilbar krank. Ich war damals 24 Jahre alt und hatte zu meinem Vater keinen besonders guten Kontakt. Als er mich kurz nach seiner Diagnose fragte, ob ich mit ihm in die Ferien fahren wolle, gab ich mir einen Ruck. Gemeinsam fuhren wir mit einem VW-Camper durch Norditalien. Wir stritten oder schwiegen uns an. Nicht so aber in jener Sommernacht. Wir hatten uns gerade hingelegt, als mein Vater plötzlich zu singen begann: I ghören äs Glöggli. I ghören äs Glöggli, das lütet so nätt. Stundenlang haben wir gelacht.

  • Erzähler: Ein 35-Jähiger über sein Verhältnis zu seinem Vater.
  • Jahr der Szene: 2003.